Neues von den Netzwerkpartnern

Im Interview: Technikzentrum Lübeck

"Wir glauben, dass der Schlüssel im Fokus auf praktischen Experimenten und aktiver Teilnahme der Kinder und Jugendlichen liegen sollte."

Seit Kurzem können wir das Technikzentrum Lübeck (TZL) mit der TZL Akademie als neuen Netzwerkpartner des MINTforums Schleswig-Holstein begrüßen. Wir haben mit Community Manager Torben Thiele gesprochen, um den neuen Netzwerkpartner und damit das MINT-Engagement des außerschulischen Lernorts besser kennenzulernen.

 

MINTforum: Warum haben Sie sich dazu entschieden, Partner im MINTforum Schleswig-Holstein zu werden?

TZL: Unsere Entscheidung, Partner des MINTforums in Schleswig-Holstein zu werden, basiert auf unserer Überzeugung der kritischen Bedeutung der MINT-Bildung für die zukünftige Gesellschaft. In der neuen Ära von technologischen Innovationen und wissenschaftlichen Fortschritten, die unseren Alltag prägen, sehen wir es in unserer Verantwortung, auch junge Menschen für diese Schlüsselbereiche zu begeistern. Das MINTforum bietet hier eine hervorragende Plattform, um unser Engagement zu erweitern und die Synergien innerhalb so eines Netzwerks und Bildungseinrichtungen zu nutzen.

Wir möchten dazu beitragen, die MINT-Bildung in Schleswig-Holstein zu stärken und junge Talente in diesen Bereichen zu fördern.

MINTforum: Welchen außerschulischen Lernort betreuen Sie und in welchem MINT-Bereich sind Ihre Angebote anzusiedeln?

 

TZL: Wir bieten im Rahmen der TZL Akademie unsere Workshops, die in den Bereichen Informatik, Naturwissenschaften und Technik angesiedelt sind, an unserem Standort am Campus in Lübeck an. Unsere Aktivitäten umfassen dabei Themen wie Robotik, Elektronik und 3D-Druck sowie die Programmierung. Während wir uns da natürlich in erster Linie auf diese Schlüsselbereiche konzentrieren, treten im Zusammenhang auch immer wieder Überschneidungen mit anderen Themen, wie zum Beispiel Mathematik, auf. Wir schaffen dort eine Lernumgebung, in der Schüler/innen die Möglichkeit haben, praktisches Wissen und bestimmte Fähigkeiten in diesen Bereichen zu entwickeln.

 

MINTforum: Welche Art von MINT-Angeboten oder MINT-Aktivitäten bieten Sie genau an?

 

TZL: Unser Kernangebot im Rahmen der TZL Akademie bezieht sich auf unsere 3D-Druck Workshops. Als Beispiel möchte ich unseren 3-tägigen Workshop erwähnen. Hier lernen Schüler/innen und Lehrer/innen, wie sie aus einer Bauteilidee mit CAD-Design und der richtigen Druckvorbereitung einen fertigen 3D-Druck erstellen. Dafür werden keinerlei Vorkenntnisse benötigt! Am Ende des Workshops verfügen die Teilnehmer/innen dann über Roboterautos in vielfältigen Designs, die mit einer Smartphone-App ferngesteuert werden können.

 

MINTforum: Und welche persönlichen Erfahrungen oder Interessen haben Sie dazu motiviert, sich für die Förderung von MINT bei Jugendlichen bzw. Kindern zu engagieren?

 

TZL: Unsere Motivation, uns für die Förderung einzusetzen, basiert auf persönlichen und beruflichen Erfahrungen, die uns eben diese transformative Kraft dieser Disziplin gezeigt hat.

Wir glauben, dass Technologie und Wissenschaft der Schlüssel zur Lösung der globalen Herausforderungen sind. Daher ist es auch von entscheidender Bedeutung, junge Menschen frühzeitig in diese Themen einzuführen und sie dafür zu begeistern.

Wir möchten Kindern und Jugendlichen die Chance geben, ihre Interessen und ihre Talente in den MINT-Bereichen zu entdecken, da dies oft in den Schulen zu kurz kommt. Wir sind davon überzeugt, dass eine gute Grundlage in diesen Themen eine zukünftige Generation von Innovator/innen und Problemlöser/innen, könnte man schon fast sagen, bilden kann.

 

MINTforum: Welche Rolle sehen Sie für außerschulische Lernorte bei der Förderung von MINT-Themen und MINT-Berufen?

 

TZL: Außerschulische Lernorte spielen unserer Meinung nach eine zentrale und unverzichtbare Rolle bei der Förderung von MINT-Themen und MINT-Berufen. Wie gesagt, Schulen sind häufig auch durch begrenzte Ressourcen oder strikte Lehrpläne eingeschränkt, was die Tiefe und Breite der MINT-Bildung betrifft. Als außerschulischer Lernort können wir hier eine ergänzende und bereichernde Perspektive bieten.

Unsere Einrichtung ermöglicht es Schüler/innen, praktische Erfahrungen zu sammeln und MINT-Themen durch praktische Anwendungen zu verstehen.

Der praxisnahe Ansatz kann das tiefe Interesse wecken und fördern, indem wir Schüler/innen die Möglichkeit bieten, echte Probleme zu lösen und innovative Lösungen zu entwickeln. Durch diese Verbindung von Theorie und Praxis können wir den Schüler/innen eine umfassendere MINT-Bildung als Schulen vermitteln – im ergänzenden Aspekt.

 

MINTforum: Was sind die konkreten Ziele Ihres Lernortes?

 

TZL: Wir sind sehr ambitioniert und haben sehr langfristige Ziele. Wir streben an, die TZL Akademie kontinuierlich zu erweitern und zu festigen, um dauerhaft eine qualitativ hochwertige MINT-Bildung anzubieten. Und wir möchten zu einer zentralen Anlaufstelle für Schüler/innen, Lehrkräfte und Eltern werden, die MINT-Themen erkunden und vertiefen möchten. Unsere Vision ist es, MINT-begeisterte und kompetente junge Menschen zu fördern, die nicht nur ein tiefes Verständnis für diese Bereiche haben, sondern auch die Fähigkeiten und das Selbstvertrauen besitzen, um Innovation voranzutreiben und die komplexen Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen.

Wir sind daher auch bestrebt, eine inklusive Umgebung zu schaffen, die allen Schüler/innen, unabhängig von ihrem Hintergrund, Zugang zu MINT-Bildung bietet.

 

MINTforum: Wie möchten Sie sicherstellen, dass Ihre Angebote an die Jugendlichen herankommen und ihr Interesse geweckt wird?

 

TZL: Wir sind überzeugt, dass MINT-Themen von Natur aus in gewisser Weise faszinierend und inspirierend sind. Unser Ansatz besteht darin, diese Faszination zu nutzen und die Neugier der Schüler/innen zu wecken. Wir gestalten unsere Angebote daher spielerisch und interaktiv, um den Schüler/innen die Möglichkeit zu geben, MINT in einer unterhaltsamen und zugänglichen Umgebung zu erleben. Wir integrieren Erfolgserlebnisse und Herausforderungen, um das Selbstbewusstsein der Jugendlichen zu stärken und sie dazu zu ermutigen, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

Durch diese Verbindung von Theorie und praktischer Anwendung möchten wir ein Gefühl des Erfüllens und des Stolzes vermitteln, das sie motiviert und ihr Interesse an MINT-Themen weiter steigert.

 

MINTforum: Welche langfristigen Auswirkungen erhoffen Sie sich durch die Förderung von den jungen Menschen?

 

TZL: Unsere langfristigen Hoffnungen erstrecken sich auf eine breite Palette von Auswirkungen, die unsere Gesellschaft und auch die Region in positiver Weise beeinflussen können. Durch die Förderung des MINT-Engagements von jungen Menschen erhoffen wir uns insbesondere, dass das Interesse an MINT-Themen und MINT-Berufen weiterwächst. Das kann zu einer verstärkten Beteiligung von MINT-Studiengängen und MINT-Berufen führen, was wiederum die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Gesellschaft und unserer Region stärkt. Wir hoffen, dass unsere Arbeit dazu beiträgt, eine modernere Region zu schaffen, die wissenschaftliche und technologische Probleme mit nachhaltigen Lösungen versehen und auch nachhaltige Lösungen für globale Herausforderungen bieten kann.

 

MINTforum: Zuletzt noch die Frage, ob Sie ein oder mehrere Ratschläge haben, um das Interesse der Jugendlichen an MINT-Themen allgemein zu fördern?

 

TZL: Wir glauben, dass der Schlüssel im Fokus auf praktischen Experimenten und aktiver Teilnahme der Kinder und Jugendlichen liegen sollte. So haben sie die Möglichkeit, MINT-Themen durch Erfahrung und kreatives Problemlösen zu erkunden. Selbstständiges Schaffen und Experimentieren können ihnen ermöglichen, eigene Erfolge zu erleben und dadurch ein tieferes Verständnis für die MINT-Bereiche zu entwickeln. Darüber hinaus ist es natürlich wichtig, MINT-Themen mit realen Problemen und gesellschaftlichen Herausforderungen zu verknüpfen, um den Schüler/innen zu zeigen, wie diese Bereiche auch einen positiven Einfluss auf die Welt haben können. Wir denken, dass dieser ganzheitliche Ansatz das Interesse der Schüler/innen nachhaltig wecken und ihre Motivation steigern kann.

 

MINTforum: Vielen Dank für das Interview!